1️⃣ Extremhunger durch Nährstoffmangel
Eine Essstörung und Fress-Flashs stehen immer im Zusammenhang mit einem Nährstoffmangel! Ich habe Hunderte an Frauen betreut, die unter Heißhungeranfällen gelitten haben. Jede einzelne hat vor dem erstmaligen Auftreten der Hungerattacken
👉 eine oder mehrere Diäten gemacht
👉 zu wenig gegessen (Diät, kein Hunger wegen Stress / Krankheit etc.)
👉 unregelmässig gegessen und Mahlzeiten ausfallen lassen, meist um Kalorien zu sparen (z.B. Frühstück)
👉 einseitig gegessen oder in irgendeiner Art und Weise aus welchen Gründen auch immer die Kalorien eingeschränkt
Meist wird die Nahrungsrestriktion in Form von Diäten und dem Ausfallen lassen von Mahlzeiten aus Angst vor einer Gewichtszunahme über Jahre oder gar Jahrzehnte weitergeführt. Der daraus resultierende Nährstoffmangel führt dazu, dass der Körper irgendwann heftigst nach den fehlenden Nährstoffen verlangt – er schreit regelrecht danach! Und zwar in Form eines Essanfalls. Das ist vor allem körperlich und nicht rein psychisch. Und da wird auch schnell klar, warum die Mehrzahl der Essstörungen im Jugendalter beginnen - das ist die Zeit der ersten Diäten.
2️⃣ Anhaltender Stress
Dazu kommt oft irgendeine Art von Stress. Dieser kann sehr vielfältig sein:
👉 Probleme in der Schule / Arbeit
👉 Probleme / Streit mit Eltern, Partner oder Menschen, die einem nahestehen
👉 geringes Selbstwertgefühl und daraus resultierende Unzufriedenheit mit dem Körper, der Figur, dem Aussehen (auch das verursacht Stress im Körper!) und vieles mehr…
Bei anhaltendem Stress verbraucht der Körper ein Vielfaches an bestimmten Nährstoffen, die jedoch nicht in ausreichender Form nachgeliefert (also gegessen) werden. Im Gegenteil, es werden weiter Nährstoffe entzogen, sei es durch weitere Diäten oder Erbrechen.
Das Gehirn arbeitet bei chronischem Stress auf vollen Touren und braucht vor allem Neurotransmitter, damit die Kommunikation der Neuronen (Gehirnzellen) einwandfrei funktionieren kann. Es werden viele Stresshormone ausgeschüttet. Damit wir all die Emotionen wahrnehmen können, die in solchen Situationen entstehen (Angst, Trauer, Einsamkeit, Hilflosigkeit usw.), werden bestimmte körpereigene Chemikalien in die Blutbahn gegeben.
Sämtliche Neurotransmitter, Hormone und weitere vom uns selbst produzierte Chemikalien kann der Körper nur herstellen, wenn er regelmässig die richtige Grundlage bekommt, und das sind bestimmte Nährstoffe in ausreichender Menge.
Es geht nicht um die Menge des Essens und die Zahl der Kalorien (daher funktioniert das All-in-Konzept auch nicht), es geht darum, wie sich das Essen zusammensetzt. Denn es gibt eine Reihe von Nahrungsmitteln, die den Heißhunger ankurbeln. Und dann gibt es Nahrungsmittel, die den Extremhunger zum Verschwinden bringen und den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, wie sie herkömmlicherweise verstanden wird, reicht nicht aus, um das zu regulieren.
Auf der körperlichen Ebene führt ein Nährstoffmangel dazu, dass die extremen und unbeherrschbaren Gelüste nach Essen kaum mit Willenskraft oder mit herkömmlichen Therapien verschwinden können.
Denn: